Eine Kieferfehlstellung (Dysgnathie) ist für den Betroffenen häufig nicht nur mit einer Beeinträchtigung der äußeren Erscheinung, sondern auch mit einer Reihe funktioneller Probleme verbunden.
Hierzu zählen unter anderem:
eingeschränkte Kaufunktion
fehlerhafter Lippenschluss
Sprech- und Schluckstörungen
Atemprobleme und Schnarchen durch Einengung der Atemwege
Kiefergelenksbeschwerden (Knacken, Schmerzen, Zähneknirschen etc.)
Nacken- und Kopfschmerzen
unharmonisches Gesichtsprofil
Durch eine chirurgische Korrektur der Kieferfehlstellung können viele dieser Probleme behandelt werden. Dabei werden Unter- und Oberkiefer operativ so ausgerichtet, dass sich eine sogenannte Regelverzahnung ergibt. Ober- und Unterkiefer befinden sich dann in einer harmonischen Position zueinander und zum übrigen Gesichtsschädel. Dies führt zu einer Verbesserung der Kaufunktion, des Gesichtsprofils und einer Abnahme der funktionellen Einschränkungen.
In der Regel werden Sie von Ihrem Kieferorthopäden an uns überwiesen. Nach umfangreicher kieferorthopädischer Vorbehandlung und Planung erfolgt die operative Korrektur der Kieferfehlstellung. Anschließend ist in einem Teil der Fälle noch eine kieferorthopädische Feineinstellung nötig.
Die Operation findet in Vollnarkose in der Euregio-Klinik statt. Nach dem Eingriff verbleiben Sie in der Regel einen Tag auf der Überwachungsstation und werden anschließend auf die Normalstation verlegt.
Die Dauer des stationären Aufenthalts ist abhängig vom Umfang des Eingriffs und beträgt 3-7 Tage. Unmittelbar nach der Operation werden Ihre Kiefer für 1-2 Tage gegeneinander verschnürt. Dies dient der Ruhigstellung und Schmerzreduktion.
Bereits während der Narkose werden Sie mit hochwirksamen Medikamenten behandelt, sodass in der Aufwachphase kaum mit Schmerzen zu rechnen ist. Durch die postoperative Schwellung tritt häufig ein Spannungsgefühl auf. Eventuell auftretende Schmerzen lassen sich mit verschiedenen Analgetika gut behandeln. Bei Bedarf werden Ihnen diese von uns verordnet.
In den ersten zwei Wochen ist die Belastbarkeit noch deutlich eingeschränkt, sodass Sie lediglich flüssige und passierte Kost zu sich nehmen sollten. Ab der dritten Woche kann ein langsamer Kostaufbau erfolgen, nach 6-8 Wochen ist in der Regel wieder die volle Belastbarkeit gegeben.
Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit beträgt im Regelfall 3-4 Wochen, in einigen Fällen auch länger.